Kopfbuche Gremsheim
Die Kopfbuche bei Gremsheim
In der reizvollen Hügellandschaft am Westrand des Harzes, des nördlichsten Mittelgebirges Deutschlands, südöstlich von Gremsheim steht an der Westseite des bewaldeten Höhenzuges Heber das Wahrzeichen des Ortes, die über 200 Jahre alte Kopfbuche.
Ihren Namen verdankt die Kopfbuche ihrem natürlichen Vorkommen im Süntel und Deister im Weserbergland. Von der Normalform der Rotbuche unterscheidet sich die Süntelbuche durch folgende Hauptmerkmale: Die Verzweigungsachsen sind korkenzieherartig gedreht, zeigen häufig Knie- bis Knick- und Schleifenwuchs sowie Verwachsungen.
Besonders stark ausgeprägt sind diese Verschnörkelungen bei der Gremsheimer Kopfbuche. Ihre Zweige streben mit ihren geschwungenen Achsen in alle Richtungen gen Himmel und neigen sich dann bogenförmig herab, um den Boden zu berühren.
Vor der Separation 1876 standen noch acht solcher Kopfbuchen auf diesem Plan. Diese sind jedoch gefällt worden. Nur diese eine ist übrig geblieben. Damals hatte man diese eigenartigen Bäume als „Teufels- und Krüppelholz“ bezeichnet, welches nur als Brennholz zu gebrauchen war.
Das Alter der Kopfbuche ist schwer zu beschreiben. Experten schätzen sie auf über 200 Jahre. Wenn man jedoch einen Größenvergleich mit den wesentlich kleineren Kopfbuchen in der näheren Umgebung anstellt und den Erzählungen der alten Gremsheimer Glauben schenkt ist sie älter.
So stellt man sich die Bäume vor, unter denen die germanischen Götter saßen; gewaltig, bizarr und gespenstisch. Bäume, Mittler zwischen Himmel und Erde, Verbindung zwischen Gott und den Menschen, sie haben etwas geheimnisvolles, mystisches, vermitteln ein Gefühl von Ehrfurcht und Geborgenheit.
Dies trifft in besonderem Maße auch auf die Kopfbuche zu. Mächtig ist ihre Gestalt. Der Umfang ihres Stammes beträgt direkt über der Erde 6 m, der des größeren Hauptastes 3 m und der des kleineren Astes mehr als 2 m. Die Gesamthöhe der Kopfbuche misst ca. 11 m und ihre Ausdehnung ca. 18 m.
Eine kleinere Kopfbuche steht in östlicher Richtung unmittelbar am Waldrand. Sie hat ihre Zweige zur Westseite hin schützend bis zur Erde herunter gezogen. Eine weitere, sie stand nördlich von dieser, einige Meter im Wald, wurde vor ein paar Jahren heraus geholt und südlich von der großen Kopfbuche wieder eingepflanzt; nun wächst und gedeiht sie hier.
Sei es im Frühling, Ende April, wenn das frische, zartgrüne Laub sich entfaltet, oder im Mai, inmitten leuchtendgelber Rapsfelder. Zur Sommerzeit, im dunkelgrünen Blätterschmuck von wogenden Kornfeldern umgeben.
Immer wieder neu und doch vertraut erscheint sie, die Kopfbuche. Sie bietet vielen Tieren Schutz, lädt ein zum Ausruhen, zur Muße und stiller Andacht; möge sie noch viele Zeiten überdauern und viele Menschen erfreuen.
Am Nachmittag des 29. Juni 2006 brach völlig unerwartet der größere der beiden Hauptäste an der Krone ab. Dieses Ereignis erfüllte die Gremsheimer und alle Freunde der Kopfbuche mit Entsetzen und Trauer. Das Astwerk wird auch weiterhin am Ort verbleiben. Zur Sicherheit musste ringsum ein Metallzaun errichtet werden.
Möge der noch stehende Teil der Kopfbuche noch lange erhalten bleiben und die Kleine an der Südseite seit 1990 stehende Kopfbuche sich weiterhin gut entwickeln.
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