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- Stadtwerke Bad Gandersheim Kläranlage
Holzmindener Straße
37581 Bad Gandersheim
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Öffnungszeiten Stadtverwaltung
(nach Voranmeldung)
Montag | 08:30 - 12:00 Uhr |
Dienstag | 08:30 - 12:00 Uhr und 14:00 - 15:30 Uhr |
Mittwoch | 08:30 - 12:00 Uhr |
Donnerstag | 08:30 - 12:00 Uhr und 14:00 - 15:30 Uhr |
Freitag | 08:30 - 12:00 Uhr |
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Das Rohabwasser enthält grobe, sperrige oder zur Zopfbildung neigende Stoffe. Diese führen bei der Förderung zu Verstopfungen von Rohrleitungen und Pumpen. Daher müssen sie frühzeitig aus dem Abwasser entfernt werden. Das geschieht in der Rechenanlage. Rechen bestehen im Wesentlichen aus parallel nebeneinander angeordneten Rechenstäben. Diese wirken wie grobe Siebe, so dass die im Abwasserstrom mitgeführten Grobstoffe an dem Rechen zurückgehalten werden. Das Rechengut wird maschinell entfernt und in einer Rechengutwäsche gewaschen, anschließend gepresst und aus hygienischen Gründen einer Verbrennung zugeführt.
Im Abwasser enthaltener Sand lagert sich bei niedrigen Fließgeschwindigkeiten ab. Mit Schlamm kann er sich so verdichten, dass er mit Pumpen nicht mehr gefördert werden kann. Des Weiteren führt seine Schmirgelwirkung zu einem erhöhten Verschleiß an den Anlagenteilen. Daher muss er frühzeitig entfernt werden. Dies geschieht im Sandfang.
Der häufigste Vertreter ist der belüftete Sandfang mit integriertem Fettfang. Im Sand-/ Fettfang wird die Fließgeschwindigkeit des Abwassers reduziert, wodurch schwere Stoffe wie mitgeführte Sandpartikel und Kies absinken und leichte Stoffe, wie Fett- und Schwimmstoffe auftreiben. Das Sandfanggut wird regelmäßig geräumt und entsorgt. Der belüftete Sandfang hat den Vorteil, dass mittels der Luftzufuhr der Abscheidegrad auch bei schwankenden Zuflüssen konstant gehalten werden kann.
Das Vorklärbecken dient der mechanischen Absonderung feinster Teilchen. Die Absonderung der kleinsten Teilchen von Wasser erfolgt bei einer Fließgeschwindigkeit von ca. 0,015 m/sec. Sie sinken bei dieser geringen Fließgeschwindigkeit auf den Beckenboden, bzw. treiben an die Wasseroberfläche. Ein Räumer bewegt sich nur noch mit einer Geschwindigkeit von ca. 1 cm/sec. Die sich am Beckengrund ablagernden Substanzen, welche überwiegend aus organischen Materialien bestehen, bilden den sogenannten Primärschlamm. Dieser sammelt sich nach der Räumung im Pumpensumpf und wird direkt in den Faulturm befördert
Die im Abwasser enthaltenen organischen und anorganischen Verbindungen werden in der biologischen Abwasserreinigung einem Abbauprozess unterzogen. Der Abbau erfolgt im Wesentlichen durch Mikroorganismen in Verbindung mit gelöstem Sauerstoff bei aeroben Prozessen bzw. unter Sauerstoffabschluss bei anaeroben Prozessen. Dabei entstehen durch Umwandlungsprozesse einfache, stabile Verbindungen und Biomasse. Das am häufigsten angewandte Verfahren der biologischen Abwasserreinigung ist das Belebtschlammverfahren.
Im Nachklärbecken selbst werden keine Reststoffe produziert, sondern nur die aus der vorge-schalteten biologischen Stufe zugeführte Biomasse vom gereinigten Wasser abgetrennt. Bei vorgeschalteten Festbettreaktoren wird die abgeschiedene Biomasse in der Regel zu Gänze in den der Vorreinigung dienenden Bauteil eingebracht. Bei Belebungsbecken wird der Schlamm zum überwiegenden Teil in das Belebungsbecken rückgeführt (Rücklaufschlamm) und nur der laufende Schlammzuwachs (Überschussschlamm) mit unterschiedlichen Methoden aus dem Schlammkreislauf entnommen und in das der Vorreinigung dienende Bauteil bzw. gegebenenfalls in einen Schlammspeicher (z.B. Faulturm) eingebracht. Der Aufbau des Nachklärbeckens unterscheidet sich nicht wesentlich von dem des Vorklärbeckens, die Fließgeschwindigkeit ist jedoch deutlich geringer.
Unter Eindickung versteht man die volumenmäßige Reduktion des anfallenden Schlammes. Eindicker sind im Grunde nichts anderes als Absetzbecken.. Durch die Vorbehandlung des Schlammes wird eine Aufkonzentration des Feststoffanteils erreicht, so dass nachfolgende Anlagenteile deutlich kleiner gebaut werden können.
Im Faulbehälter findet die Schlammbehandlung statt. Hier werden der Primärschlamm aus der Vorklärung und der Überschussschlamm aus der Nachklärung bei einer Temperatur von 35°C unter Ausschluss von Licht und Sauerstoff durch leichtes Umwälzen in Bewegung gehalten. In diesem Milieu leben die Fäulnisbakterien, die sich hier zuvor gebildet haben. Sie haben die Aufgabe den fäulnisfähigen Schlamm, der noch über einen hohen Anteil an energiereicher, organischer Substanz verfügt, zu stabilisieren. Das heißt, der Schlamm "stinkt" nach der Behandlung nicht mehr. Das dabei entstehende Faulgas, ein Gemisch aus Kohlenstoffdioxid und Methan, kann zur Energieerzeugung genutzt werden. Viele Klärwerke nutzen es, um ihren Strombedarf aus eigener Stromerzeugung zu decken oder den Stromeinkauf zu reduzieren.
Da die Entsorgungskosten des anfallenden Klärschlamms nach Gewicht berechnet werden, reduziert man dieses durch zusätzlichen Wasserentzug. Der stabilisierte Klärschlamm wird hierbei häufig mit Zentrifugen, Siebband- oder Kammerfilterpressen maschinell entwässert. Der so entwässerte Schlamm ist stichfest und hat eine erdige Konsistenz. Die weitere Verwertung des Schlammes richtet sich nach den Richtlinien der gültigen Klärschlammverordnung. Heutzutage darf er nicht mehr auf Deponien gelagert werden. Er kann als Dünger bei der Rekultivierung verwertet oder muss verbrannt werden.